Die sogenannte „Stance“ bedeutet einen sauberen Abschluss zwischen Rädern und Kotflügel. Nicht mehr und nicht weniger. Die Stance-Kultur ist daher nicht so neu und modern, wie man es vermuten würde. Im Grunde geht es nur darum, dass bei (hauptsächlich tiefergelegten) Fahrzeugen die Felgen-Reifen-Kombination mit den Kotflügeln im passenden Winkel steht.
Es gibt zwei Arten von Tieferlegung. Die statische Tieferlegung mittels Tieferlegungsfedern, einem Sportfahrwerk oder einem verstellbaren Gewindefahrwerk. Die andere Möglichkeit sind Airbags, also mittels Kompressoren aufblasbare Luftsäcke. Viele kennen diese aus den USA und dort insbesondere von den hüpfenden Lowridern.
Aber auch für andere Showeffekte sind Airride-Fahrwerke geeignet. Zum Beispiel, wenn nur eine der Achsen abgesenkt und die andere hochgepumpt wurde, oder wenn beide Achsen maximal abgesenkt wurden und das gesamte Fahrzeug sprichwörtlich auf dem Boden liegt.
Der erste, statische Weg ist günstiger und weniger wartungsintensiv. Airrides hingegen gelten als bequeme Tieferlegung für Leute mit entsprechen finanziellen Ressourcen. Viele sind deshalb stolz darauf, eine satte Tieferlegung nur mit einem statischen Fahrwerk zu erzielen. Als Sticker ziert dann „Static“ oder „Static Drop“ den Wagen – und das zu recht. Denn eine Anpassung an die Straßenverhältnisse ist schwieriger zu bewerkstelligen als beim Airride. Insofern muss beim statischen Tieferlegen mehr bedacht werden.
Doch zurück zur Stance: Um das Radhaus richtig auszufüllen, kann man natürlich verschiedene Maßnahmen ergreifen. Die Breite der Felgen und Reifen spielt natürlich eine große Rolle. Aber auch die Einpresstiefe (wheel offset) der Felgen muss beachtet werden. Mit Spurverbreiterungen kann dann entsprechend nachreguliert werden.
SUPERSPORT bietet hierfür Distanzscheiben von 10 bis 60 Millimeter je Achse an. Sogar seltene Tuningfahrzeuge wie Audi V8, BMW Z4 oder Chrysler Crossfire können mit den aluminiumleichten Spurverbreiterungen getunt werden. Sollte man dort nicht fündig werden, kann man auch bei den Kollegen von Spurverbreiterung.de nachschauen. Dort gibt es ebenfalls zahlreiche Spurplatten für allerhand Marken und Modelle.
Die Kotflügel spielen eine weitere Rolle, ob ein „Fitment“ vorhanden ist. Bei regulären Serienkotflügeln hat man meistens leichtes Spiel. Dort kann bereits mit einem breiten Satz Felgen viel erreichen. Bei gezogenen Kotflügeln, nachträglich verbauten GFK-Kotflügeln oder sogar Widebody-Kits muss man natürlich mehr tricksen, um den Radkasten auszufüllen. Aber eine Stance ist auch hier möglich.
Wir erinnern uns nur zu gut an einen schwarzen Mercedes G63 mit Prior-Design-Widebody, für das wir am Ende 100 Millimeter Spurplatten an der Hinterachse verwenden mussten, damit ein sauberer Übergang zwischen Felgen und Radkasten möglich war.
Die genaue Stance ist somit eine Kunst und wird in der Tuningszene entsprechend honoriert. Kleine Einbußen im Fahrverhalten können übrigens auftreten, auch wenn diese wohlwollend akzeptiert werden. Wer schön sein will, muss schließlich leiden. Aber das macht man ja gerne, denn schließlich schaut es verdammt gut aus!